WeiberSalon

 

 

 

Nana - Recover your smile

Im letzten Jahr haben wir Euch hier das Buch Nana - der Tod trägt Pink vorgestellt. Und damit die Geschichte einer jungen Frau, die im Januar 2012 mit 21 Jahren an Krebs starb. Erzählt wird diese Geschichte von Dorothea Seitz und Barbara Stäcker, der Mutter von Nana. 

Doch Nanas Geschichte ist hiermit noch nicht zuende. Denn sozusagen als ihr Vermächtnis wurde der Verein "Nana - Recover your smile e.V." gegründet. Dieser wendet sich an Menschen, die an Krebs erkrankt sind.

 

„Wir möchten dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten, die etwa durch Chemotherapie oder Bestrahlung ihre Haare verloren haben, trotzdem ein Gefühl und Selbstbewusstsein für ihre individuelle Schönheit entwickeln“, so Sandra Kader, 29, Geschäftsführerin der Schminkschule „Lilly meets Lola“ in München, die mit Nana gemeinsam das Projekt initiierte.

 

„Nana - Recover your smile e.V.“ bietet deshalb kostenfreie Schmink- und Stylingkurse an, bei denen professionelle Visagisten den betroffenen Menschen einfühlsam beibringen, wie sie sich schminken und stylen können, wenn Haare, Wimpern und Augenbrauen fehlen. Auch der Einsatz von Perücken, Mützen und Tüchern wird gezeigt. Als besonderes Angebot ist es für die Patienten hinterher möglich, an einem professionellen Fotoshooting teilzunehmen.

 

Ein mutiger Schritt, der oft zunächst einmal Überwindung kostet, sich aber lohnt, wie Heide W., eine Krebspatientin nach ihrem Fotoshooting bei „Nana - Recover your smile e.V.“ berichtet: „Die Fotos stellten für mich einen Schlüsselmoment dar. Das Infragestellen der Schönheit und des Wohlbefindens durch den Verlust der Haare wurde durch die Fotos aufgehoben, in einen anderen Blickwinkel gesetzt. Es war wie eine Metamorphose: die aus der Krankheit erwachsene Stärke steht nun im Vordergrund und definiert meine Schönheit neu.“

 

Das Angebot richtet sich daher nicht nur an Frauen, sondern auch an Männer, die aus der Zeit ihrer Erkrankung trotz der Veränderung ihres Körperbildes eine bleibende schöne Erinnerung in Form eines Portraits mitnehmen möchten.


Überwältigt war Barbara Stäcker über die spontane Zusage vieler Make-up-Artists und Fotografen, das Projekt zu unterstützen. Für Frank Jagow, 43, mit dem Nana als Model arbeitete, war dieser Schritt sofort klar: „Nana hat damit ja noch angefangen, als sie noch lebte. Ich fand die Idee sofort cool: mit meiner Leistung als Fotograf etwas Gutes tun zu können.“ Zwar verzichten derzeit alle der mitwirkenden Make-up-Artists und Fotografen im Moment noch komplett auf eine Gage, dennoch benötigt der Verein Spendengelder, so Barbara Stäcker: „Wir möchten den Patienten ein gesamtes Wohlfühlpaket anbieten. Das beginnt im geschützten Rahmen, etwa in der Make-up-Schule, mit Snacks und Erfrischungen. Dann planen wir, den Patientinnen ihr persönliches Make-up-Set mit Schminkutensilien, Pflegeprodukten und Wimpern mitzugeben. Da kostet so ein Päckchen schon mal an die 70 Euro, da es sich um sehr hochwertige Produkte handelt. Durch die Chemotherapie ist die Haut geschwächt und extrem empfindlich, daher legen wir Wert auf Qualitätsprodukte.“


Zudem wird für die Fotoshootings Material benötigt. Denn möglich sind nicht nur klassische Portraits, sondern auch verrückte Bilder mit vielen Requisiten, so wie Nana einige ihrer Fotos gestaltete. Für Nana bedeutete es so viel mehr als den Moment des Fotografierens, wie sie selbst es in einem Interview im Herbst 2011 formulierte: „Deswegen ist es einfach so gut, dass ich diese ganzen Shootings mache. Erstens habe ich viel Vorbereitungszeit, wo ich meine Gedanken einfach darauf lenke, was ich anziehe, wie ich mich schminke, woher ich die ganzen Requisiten bekomme. Dann bin ich aktiv dort beim Shooting. Ich habe also etwas getan, ich war nicht nur im Krankenhaus, sondern habe „gearbeitet“. Für mich ist es Arbeit, was ich jetzt mache: die Fotos, die ganzen Internetseiten, die ich pflege. Ich habe also meinen „Job“!“


Durch Schminken und Portraits die Freude am Aussehen zurückzugewinnen – dies möchte der Verein „Nana – Recover your Smile e.V.“ anderen Betroffenen ebenfalls ermöglichen.

Wer sich für die kostenfreien Schminkkurse interessiert, findet aktuelle Termine auf www.recoveryoursmile.org sowie auf www.facebook.com/Recoveryoursmile/events Wenn die Patienten es wünschen, besteht anschließend die Möglichkeit zu einem professionellen Fotoshooting.

 

Mehr erfahrt Ihr über diese tolle Idee hier.

 


 

 

Zurück
WeiberSalon - Neuigkeiten rund um Kunst, Kultur und Lebensart