Oh la la ... hier geht's drunter und drüber
D.h. eigentlich geht's hier eher drunter, denn seit dem 14. Juni 2013 ist im Quartier 206 in Berlin eine Ausstellung über die Entwicklung der französischen Dessous zu bewundern! Kaum etwas hat sich in der Mode so verändert wie das, was lieblos als "Unterwäsche" oder verführerisch als "Dessous" daher kommt.
Die Arbeitshypothese dieser kleinen, aber feinen Ausstellung: Revolutionen beginnen mit dem, was man drunter trägt. Oder besser, was Frau drunter trägt. Im Auftrag des französischen Wäscheverbands wurde in den Archiven traditioneller Dessoushäuser wie Chantelle, Lejaby, Aubade usw. gestöbert. Zu Tage befördert wurden dabei 150 Jahre alte Miederhöschen (oder doch besser "hosen") ebenso wie Spitzen-Tangas aus der neuesten Passionata-Kollektion.
Größer können Unterschiede kaum sein und deshalb stehen diese auch für die gesellschaftliche Entwicklung der Frau. Während im 19. Jahrhundert noch geschnürt und eingepackt wurde, was das (Textil-)zeug und die Schnüre, sind der Hit des 20. Jahrhunderts eher die unsichtbaren BHs. Und heutzutage - ist doch fast alles erlaubt!
Ergänzt wird die Ausstellung durch kulturhistorische Informationen und Fotografien von Gilles Berquet. Eine rundum gelungene kleine Schau, die Appetit auf mehr "schönes Drunter" macht und noch bis zum 09. Juli zu sehen ist.