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Jens Rosteck:
Édith Piaf. Hymne an das Leben.

Noch 50 Jahre nach ihrem Tod ist der Name der französischen Chansonsängerin weltbekannt. Jetzt hat sich der Musikwissenschaftler Jens Rosteck daran gemacht, das Geheimnis ihrer Berühmtheit zu lüften.

 

Als "Monstre sacré" wurde sie in Frankreich und der Welt verehrt, bekannt nicht nur für ihre Musik, sondern ebenso für ihre gefährlichen Launen.

 

Der Start ins Leben war für die Piaf alles andere als einfach: Als Tochter einer Tingeltangelsängerin - halb Italienerin, halb Berberin - und eines Akrobaten verbrachte sie ihre Kindheit in Wanderzirkussen und kleinen Varietés. Schon mit 15 Jahren tritt sie als Straßensängerin auf, wird von einem Kabarettbesitzer, Louis Leplée entdeckt und von ihm auf Chansonsängerin getrimmt. Hörigkeit, Masochismus, Sadismus - all dies begleitet sie.

 

Mit 18 Jahren wurde sie schwanger, die kleine Tochter sollte jedoch nur zwei Jahre alt werden und stirbt an einer Hirnhautentzündung. 1935 nimmt die nur 1,47 m große Édith Piaf ihre erste Platte auf, doch als Louis Leplée ermordet und sie der Mitwisserschaft verdächtigt wird, flüchtet sie in die Provinz und kehrt erst 1937 wieder nach Paris zurück.

 

Dort erlebt sie ihren Durchbruch und es folgen Konzerte, Tourneen, Theater- und Filmrollen, Schallplatten ... und die Piaf, "der kleine Spatz", wird zum Inbegriff der Chansonsängerin.

 

Ihre Karriere wurde begleitet von Affären, Skandalen und Alkoholexzessen. Zu ihren Geliebten zählten der Chansonniers Yves Montand, der Radrennfahrer Louis Gérardin, der Chansonsänger Georges Moustaki, ihre große Liebe war jedoch der Boxer Marcel Cerdan, der einen frühen Unfalltod erlitt. Verheiratet war die Piaf mit dem französischen Jacques Pills, die Ehe wurde jedoch nach vier Jahren 1956 geschieden. 1962 heiratet sie den 20 Jahre jüngeren Sänger Théo Sarapo - ihr letzter großer Skandal.

 

Das alles und noch viel mehr, hat Jens Rosteck zusammengesucht und zusammgenstellt. So ergibt sich das Porträt einer ebenso faszinierenden wie widersprüchlichen Künstlerin.

 

 

Jens Rosteck: Édith Piaf. Hymne an das Leben. Propyläen Verlag, Berlin 2013.
22,99 Euro.

 

 

 

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