In memoriam Jean Ferrat
Romantisch, gefühlvoll und kämpferisch: Am 13.03.2010 starb Jean Ferrat, französischer Sänger und Komponist. Neben seinen Liebesliedern waren es vor allem seine politischen Chansons, die ihn berühmt machten, einige Jahre vom französischen Rundfunk aber nicht gesendet wurden.
An der Trauerfeier dieses Wegbegleiters der Kommunistischen Partei in Frankreich nahmen mehr als 5000 Menschen teil und 4 bis 5 Millionen verfolgten die Direktübertragung am Fernsehen von 4 bis 5 Millionen. Zeitlebens hatte er sich mit seinen Liedern für soziale Gerechtigkeit eingesetzt, ohne jedoch selbst Mitglied der KP zu werden.
Als Jean Tenenbaum wurde er 1930 geboren, Sohn eines aus Russland emigrierten Juden, der vor dem dortigen Antisemitismus geflohen war und dann, als Jean 11 Jahre alt war, in Auschwitz starb. Kommunistische Widerstandkämpfer versteckten den Jungen und retteten ihm so sein Leben. Sicherlich die Basis für seine Abscheu vor Ungerechtigkeit, Verfolgung und Unterdrückung.
Die ersten eigenen Chansons verfasst er in den 60er-Jahren, es folgten mehr als 200 Lieder, in denen stets die Gerechtigkeit, vermischt mit Liebe und Liebesschmerz, das Thema war.