WeiberSalon

Yoga-Urlaub -
nur was für echte Freaks?

Seinen Urlaub kann ja glücklicherweise jeder so gestalten wie er oder sie will. Doch wo und wie finden wir die größtmögliche Erholung? Beim Schlemmen in der Toscana,? Beim Surfen auf den Kanaren? Oder vielleicht sogar in einem Yoga-Urlaub? Was erwartet einen in so einem Urlaub? Vorurteilen nach, die sich tatsächlich noch immer hartnäckig halten, lauter erleuchtete Menschen in langen, wallenden Kleidern und mit entrücktem Blick? Oder doch eher toughe Karrierefrauen, die sich auf die Schnelle mal eine Auszeit gönnen wollen?

 

Wir haben uns für einen Selbstversuch geopfert und es ausprobiert. Angeboten wird der erste Yoga-Urlaub meines Lebens von meinem kleinen, aber feinen Yoga-Studio, das ich im letzten Jahr für mich entdeckt habe.Unser Reiseziel ist das Alexis Zorbas-Zentrum auf Korfu, im kleinen Örtchen Arillas. Die Unterkünfte liegen im Ort verteilt, das Essen wird im Restaurant des Zentrums eingenommen und die jeweiligen Kurse, die auch direkt vom Zentrum angeboten werden, finden in den verschiedenen Yoga-Räumen statt. Das Programm umfasst 2 Stunden Yoga pro Tag  morgens eine Stunde von 8.00 Uhr bis 9.00 Uhr und am späten Nachmittag von 17.00 bis 18.00 Uhr. Für mich als Anfängerin völlig ausreichend, für echte Freaks aber auf jeden Fall zu wenig. Den Rest der Zeit kann jede verbringen, wie sie möchte: Am Strand, mit Ausflügen oder mit anderen Angeboten des Zentrums wie z.B. Massagen. So weit so gut.


Am Reiseziel komme ich als Letzte der 10er-Gruppe an, verpasse daher das erste Treffen und lerne die anderen daher erst am nächsten Morgen in der Yoga-Stunde kennen. Zugegeben, das erste Mal Yoga um diese Uhrzeit und dann auch noch mit leerem Magen kostete Überwindung. Von Tag zu Tag ging es jedoch besser, und ich stelle fest, dass der Morgen eigentlich die optimale Zeit für eine kleine Yoga-Einheit ist. Meine Mitreisenden sind alle sehr sympathisch und kommunikativ. Schnell kommen wir ins Gespräch und ich stelle zu meiner Erleichtung fest: Manche sind absolute Yoga-Anfänger, manche schon etwas länger dabei, aber alle stehen fest mit beiden Beinen im Leben. Also nix mit übertriebender Esoterik und Erleuchtung. Das anschließende Frühstück im Garten der Bar, die zum Zentrum gehört, schmeckt hervorragend und der Tag vergeht schnell mit Lesen, Schwimmen und Spaziergängen am Strand - Erholung pur. Dann die Härteprüfung, zumindest für mich: Yoga bei ca. 30 bis 35 Grad, nachmittags um fünf. Während mein Kreislauf anfangs ein wenig schwächelt, melden Muskeln und Sehnen schnell einen positiven Nebeneffekt der Hitze: sie werden geschmeidiger, dehnbarer und es lässt sich besser trainieren.


Frisch geduscht und hungrig geht es zum Abendessen, dessen Vielfalt uns zunächst überwältigt: Salate, Couscous, Suppen - das Angebot ist riesig, wechselt jeden Tag und lässt keine Wünsche (außer den nach Fleisch) offen. Neben dem Frühstück ist das Abendessen der einzige Berührungspunkt mit den Teilnehmern der anderen Gruppen, die im Zentrum wohnen. Und ja, da gibt es Frauen in langen, wehenden Kleidern, mit denen ich in meinem "normalen" Leben weniger Kontakt gehabt habe.


Aber: Ich habe niemals zuvor in einem Urlaub einen so wertschätzenden und achtsamen Umgang unter Menschen, in erster Linie Frauen, erlebt. Und ich würde jederzeit wieder fahren! Denn über den eigenen Tellerrand zu blicken, andere Lebensweisen kennen- und vielleicht ja sogar schätzen zu lernen, ist Teil des Lebens.


Und auch wenn der Rückflug mit 5 Stunden Verspätung und Landung auf dem falschen Flughafen dann eine echte Katastrophe war: Egal - denn nach 1 Woche Ruhe und Entspannung konnte mich das nun wirklich nicht mehr schocken. Also kein Urlaub nur für Freaks, sondern für jede und jeden, der ein wenig Entspannung und Erholung für Körper und Geist sucht!
Hier gibt es mehr Informationen zum Alexis Zorbas Zentrum.

Und z.B. hier bei yogimotion in Neuss könnt Ihr Euren Yoga-Urlaub buchen.  kw

 

 

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